Bradford on Avon 2010, 194 Seiten, ISBN 978-0-9555184-1-6
Das Thema des Buches ist scheinbar die Unzuverlässigkeit des Gedächtnisses, das eigentliche Thema sind falsche Erinnerungen. Die Hauptkapitel sind folgenden Themen gewidmet:
- Einführende Fallgeschichten
- Die „recovered memory“-Therapie im Detail
- Grundsätzliche rechtliche Probleme bei falschen Erinnerungen
- Probleme der Ermittlungsbehörden bei falschen Erinnerungen
- Disziplinarverfahren gegen Therapeuten
- Schadenersatzprozesse
- Übersicht über die internationale Situation
Die Stärke dieses Buches ist die Vielfalt der unterschiedlichen Gesichtspunkte. Es kommen die verschiedensten Seiten zu Wort: die Therapieopfer, die Beschuldigten, Rechtsanwälte, psychologische Experten. Die Stärke des Buches ist gleichzeitig eine Schwäche: Das Buch ist trotz seiner Gliederung unübersichtlich. Ein weiterer Nachteil aus deutscher Sicht ist die Bezugnahme auf das von unserem abweichende britische Rechtssystem.
Das Buch enthält viele Berichte über die von Vorurteilen geprägte polizeiliche Ermittlung, während die Zahl der Disziplinarverfahren und Schadenersatzprozesse gering ist. Das Buch lässt keinen Zweifel daran, dass im United Kingdom die „memory wars“ auch im Jahre 2010 mit unverminderter Härte toben (in Deutschland hat diese Auseinandersetzung noch gar nicht wirklich begonnen!).
Umfangreiches Sachregister.