Hamburg 1995, 465 Seiten, ISBN 3-404-60443-1
Loftus ist eine berühmte Gedächtnisforscherin und wurde in dieser Eigenschaft in den Jahren der „memory wars“ als Gutachterin in spektakuläre Prozesse verwickelt, die trotz ihres Einsatzes zum Teil zur Verurteilung Unschuldiger führten. Das brachte sie zum entschlossenen Einsatz für Betroffene und gegen falsche Erinnerungen.
Das Buch ist die Übersetzung des klassischen amerikanischen Textes The Myth of Repressed Memory von 1994. Spektakuläre Fallbeschreibungen aus Sicht der Gedächtnispsychologin, aber auch aus Sicht der mitfühlenden Beobachterin. Sie beschreibt auch ihre eigenen Forschungen zur labormäßigen Erzeugung harmloser falscher Erinnerungen („lost in the shopping mall„-Studie).
Zu den besonders interessanten Einzelheiten gehört ein Bericht über ein Gespräch der Autorin mit Ellen Bass, der Autorin des berüchtigten Selbsthilfebuches Trotz Allem.
Obwohl sehr stark von den „memory wars“ der USA beeinflusst und trotz gelegentlich etwas ausufernder Fallbeschreibungen ist es doch ein Grundlagentext für falsche Erinnerungen.
Sachregister, aber kein Literaturverzeichnis